Was sind die 7 Säulen der Resilienz?
Was sind die 7 Säulen der Resilienz?

5. August 2022

Was sind die 7 Säulen der Resilienz? In diesem Blogbeitrag lernst du das berühmte Modell kennen, welches die Eigenschaften resilienter Menschen beschreibt. Außerdem erfährst du, wie du in deinem eigenen Leben resilienter werden kannst.

Unter Resilienz versteht man die innere Widerstandsfähigkeit eines Menschen. Resiliente Menschen können gut mit Herausforderungen umgehen und Krisen nicht nur meistern, sondern oftmals sogar gestärkt aus ihnen hervorgehen. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Werkstoffkunde. Er beschreibt die Materialeigenschaft eines Gegenstands, der, nachdem er verformt wurde, wieder selbstständig in seine Ursprungsform zurückkommen kann.

Das Modell der 7 Säulen stellt dar, aus welchen sieben Eigenschaften sich die Resilienz eines Menschen zusammensetzt. Ob jemand resilient ist, ist zwar zum einen von den eigenen Genen abhängig, aber auch zu einem großen Teil davon, wie jemand diese sieben Resilienz-Faktoren im Laufe seines/ihres Lebens für sich entwickelt. Resilienz ist also lernbar. Du kannst an deiner eigenen Resilienz arbeiten und diese verbessern. Das kann zwar ein langwieriger Prozess sein, der sich aber auszahlt. Im Folgenden erhältst du einen besseren Überblick über die 7 Säulen der Resilienz nach Micheline Rampe:

Resilienz

1. Optimismus

Ein realistischer Optimismus ist eine wichtige Eigenschaft resilienter Menschen. Sie sind sich bewusst, dass sich fast jede Situation zum Guten wenden kann, ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren. Diese Grundeinstellung kann dabei helfen, mit Herausforderungen umzugehen und nicht den Mut zu verlieren.

Eine Maßnahme, um deinen Fokus auf das Positive zu trainieren, ist Dankbarkeit zu üben. Das kann zum Beispiel durch ein Dankbarkeitstagebuch passieren, in dem du regelmäßig alle Dinge aufschreibst, für die du dankbar bist.

Selbstwirksamkeit

2. Selbstwirksamkeit

Unter Selbstwirksamkeit versteht man die Überzeugung davon, dass man mit seinen eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften etwas bewirken kann. Es wird somit auch davon ausgegangen, dass schwierige Situation aus eigener Kraft heraus bewältigt werden können.

Um dieses Bewusstsein zu stärken, kannst du Erfolgserlebnisse, wertschätzendes Feedback oder persönliche Meilensteine und Errungenschaften festhalten, um dir diese jederzeit wieder ins Gedächtnis zu rufen. Auch das Setzen von persönlichen und beruflichen Zielen fördert deine Selbstwirksamkeit.

Wenn du deine Selbstwirksamkeit ausbauen möchtest, können wir dir das Lernprogramm „Selbstwirksamkeit stärken“ mit Louisa Findeisen auf unserer troodi grow Lernplattform sehr empfehlen. Den Trailer findest du hier.

3. Zukunftsorientierung

Die Vergangenheit kann nicht geändert werden. Nur die Gegenwart und Zukunft bieten dir einen gewissen Gestaltungsraum. Somit ist der eigene Fokus vor allem auf die Zukunft zu richten, die man selbst (mit-) gestalten kann.

Es kann hilfreich sein, Ziele und Visionen zu visualisieren. Eine gute Vorbereitung und einen klaren Fokus auf die eigenen Wünsche und Vorstellungen der Zukunft helfen dir dabei, diese Ziele Realität werden zu lassen.

Goals

 4. Akzeptanz

Resiliente Menschen können Situationen akzeptieren, die sie nicht ändern können. Dieser Punkt hat viel damit zu tun, eigene Erwartungen und festgefahrene Vorstellungen loslassen zu können. Dadurch wird Stress gelöst und die eigenen Entscheidungen mit mehr Zufriedenheit bewertet.

 Falls du eine vergangene Situation nicht akzeptieren kannst, hilft es darüber zu sprechen, um so gewisse Emotionen erst noch zu verarbeiten. Handelt es sich um Situationen in der Gegenwart, so ist der Fokus vor allem darauf zu legen, was du ändern kannst, um von der Passivität in eine Aktivität zu wechseln.

5. Verantwortungsübernahme

Hierbei geht es darum, nicht in die Rolle des Opfers zu schlüpfen, sondern Verantwortung für die eigene Situation zu übernehmen. Es sollte konstruktiv mit der Lage umgegangen werden.

Das beinhaltet zunächst einmal, eigene Fehler zuzugeben. Verantwortungsübernahme bedeutet aber auch, dass du zu deinen Entscheidungen stehst und sie auch bei Niederlagen vertreten kannst.

Verantwortung

 6. Lösungsorientierung

Als Gegenteil von Problemorientierung geht es bei der Lösungsorientierung darum, sich statt auf das Problem auf die Lösung zu fokussieren. Durch eine lösungsorientierte Haltung wird der eigene Fokus nie verloren und Ziele können besser erreicht werden.

Ein zentraler Punkt ist es also, Ziele und Lösungen zu formulieren, die SMART sind. Das heißt, sie müssen spezifisch (Specific), messbar (Measurable), erreichbar (Achievable), relevant (Relevant) und zeitgebunden (Time-bound) sein. Du kannst deine eigenen Ziele setzen oder Lösungen für ein Problem gemeinsam mit deinem Team erarbeiten.

SMART
Network

7. Netzwerkorientierung

Aktiver Kontakt mit dem eigenen Netzwerk hat eine wichtige Bedeutung im Leben von resilienten Menschen. Sie wenden sich bewusst an andere und holen sich Unterstützung. Außerdem erfüllt ein starkes Netzwerk das menschliche Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Kontakt.

Als ersten Schritt kannst du dir hierfür zunächst dein Netzwerk bewusst machen. In welchem Verhältnis stehst du mit welcher Person? Wer könnte dir wobei behilflich sein? Ein solcher erster Überblick hilft dir, im richtigen Moment die richtige Person zu kontaktieren.

Brauchst du noch Hilfe beim erfolgreichen Netzwerken? Dann schau doch mal in unser Lernprogramm „Erfolgreich netzwerken“ mit Constantin Jahn herein! Einen Trailer des Lernprogramms findest du hier.

Nun wäre die Frage „Was sind die 7 Säulen der Resilienz?“ also geklärt. Doch einige Punkte sind für die Anwendung in der Praxis noch zu beachten.

Einerseits sollte man sich bewusst machen, dass die Säulen in verschiedenen Lebensbereichen unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Wenn jemand beispielsweise beruflich sehr lösungsfokussiert ist, bedeutet das nicht, dass diese Person in persönlichen Beziehungen genauso agiert. Die Faktoren sind also deutlich flexibler und beweglicher, als man auf den ersten Eindruck meinen mag.

Auch von der Vorstellung, dass du nur Resilienz besitzt, wenn alle 7 Säulen perfekt ausgereift sind, solltest du dich lösen. Die Ausbildung der einzelnen Resilienzfaktoren ist ein langer und iterativer Prozess, der stetige Anpassung an die jeweilige Lebenssituation erfordert.

Das Modell der 7 Säulen der Resilienz gibt einen anschaulichen Überblick der Faktoren, die Resilienz beeinflussen. Du kannst selbst immer resilienter werden, z.B. durch das Setzen von eigenen Zielen, den Fokus auf die Gegenwart und Zukunft, und einen aktiven und konstruktiven Umgang mit verschiedenen Situationen.

Wird kontinuierlich an den einzelnen Faktoren gearbeitet, lässt sich die eigene Resilienz stärken und herausfordernde Situationen können deutlich besser bewältigt werden. Du kannst viel einfacher mit Stress umgehen und deinen Arbeitsalltag besser nutzen, sowie dein Privatleben mehr genießen. Selbst äußerst schwierige Lebenskrisen kannst du mit ausreichend Resilienz nicht nur meistern, sondern als wichtige Erfahrung dein Leben bereichern lassen.

Du möchtest deine Resilienz ausbauen? Bei troodi bieten wir ein Lernprogramm an, um dich genau dabei zu unterstützen. Unsere Resilienz-Expertin Dorothee Abrell begleitet dich durch die einzelnen Kapitel. Das kannst du alles aus dem Lernprogramm mitnehmen:

  • Entwicklung und Stärkung von Resilienz
  • Überblick über die sieben Säulen der Resilienz
  • Förderung von Optimismus und lösungsorientiertem Denken
  • Anwendung von Resilienz fördernden Strategien und Methoden
  • Stärkung der Selbstwirksamkeit und der Widerstandsfähigkeit

Du kannst dir auch einfach einen kostenlosen Testzugang erstellen oder uns bei weiteren Fragen per Mail oder telefonisch kontaktieren.

Jasmin Lütke-Laxen
Marketing
Jasmin kommt ursprünglich aus Münster und studierte Design- und Projektmanagement in Soest. Im Rahmen ihres Studiums sammelte sie diverse Praxiserfahrung im Bereich Kommunikationsdesign, Produktmanagement und Online-Marketing. Sie ist in der Medien- und Marketing-Welt zuhause.

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