Veränderungskompetenz stärken: Wie du den Wandel aktiv gestalten kannst
Veränderungskompetenz beschreibt die Fähigkeit, mit Wandel und der damit einhergehenden Unsicherheit konstruktiv umzugehen. Sie wirkt auf drei Ebenen: bei Individuen, in Teams und in der gesamten Organisation. Diese Ebenen beeinflussen sich gegenseitig – nachhaltige Veränderungskompetenz entsteht dann, wenn alle drei Ebenen adressiert und miteinander verzahnt werden.
Drei Ebenen der Veränderungskompetenz: Ein kurzer Überblick
- Individuum: Wie gehe ich selbst mit Veränderung um? Welche Haltung habe ich? Wie reagiere ich emotional?
- Team: Wie gehen wir als Team mit Unsicherheit um? Wie viel Orientierung geben wir einander?
- Organisation: Welche Strukturen und Kulturen fördern oder behindern Veränderungsbereitschaft?
Phasen der Veränderungsbewältigung: Die Emotionale Change-Kurve
Veränderung löst fast immer Emotionen aus: von Unsicherheit über Frustration, aber auch Neugier oder Zuversicht. Ein hilfreiches Modell, um typische Reaktionsphasen zu verstehen, ist die sogenannte Emotionale Change-Kurve.
Die Emotionale Change-Kurve – auch bekannt als Kübler-Ross-Kurve – wurde ursprünglich zur Beschreibung von Trauerreaktionen entwickelt. Heute wird sie auch auf Veränderungsprozesse in Organisationen übertragen. Sie veranschaulicht die emotionalen Reaktionen, die Menschen typischerweise durchlaufen, wenn sie mit tiefgreifenden Veränderungen konfrontiert sind. Das können verschiedenste Szenarien sein: Die Einführung eines neuen Tools, ein Wechsel im Team oder eine große Reorganisation.
Wichtig dabei: Veränderungskompetenz bedeutet nicht, alles sofort gut zu finden. Sondern mit den eigenen Reaktionen bewusst umzugehen und handlungsfähig zu bleiben.
Erste Impulse könnten sein:
- Die eigene Haltung reflektieren: „Was genau triggert mich an dieser Veränderung?“
- Emotionen nicht verdrängen, sondern sich aktiv mit ihnen auseinandersetzen und versuchen, zu regulieren
- Typische Denkfehler identifizieren und neu bewerten (z. B. aus „Ich verliere Kontrolle“ wird „Ich kann neue Spielräume gestalten“)
Veränderung gestalten: Aktiv werden statt abwarten
Was kann die Personalentwicklung tun?
Transparenz und Kommunikation fördern
- Schulungen zu Change-Kommunikation für Führungskräfte anbieten.
- Mitarbeitende frühzeitig über bevorstehende Veränderungen informieren.
- Formate schaffen, in denen Fragen, Sorgen und Ideen offen geäußert werden können (z. B. Dialogformate, Q&A-Sessions).
Veränderungskompetenz gezielt entwickeln
- Trainings und Workshops zu Themen wie Resilienz, Agilität, Selbstführung, Feedbackkultur oder Umgang mit Unsicherheit anbieten.
- Reflexionsformate oder Impulse einführen, in denen Mitarbeitende ihr eigenes Veränderungsverhalten besser verstehen lernen.
Begleitung durch Coaching oder Mentoring
- Individuelle oder teambezogene Coachings anbieten, um persönliche Veränderungshürden zu reflektieren.
- Change-Mentoren im Unternehmen etablieren, die als Unterstützer in Transformationsprozessen agieren.
Psychologische Sicherheit stärken
- Lern- und Fehlerkultur fördern, damit Mitarbeitende sich trauen, Neues auszuprobieren und offen mit Herausforderungen umzugehen.
- Führungskräfte befähigen, Räume für vertrauensvolle Zusammenarbeit zu gestalten.
Partizipation ermöglichen
- Mitarbeitende aktiv in Veränderungsprozesse einbeziehen, z. B. durch Workshops, Pilotprojekte oder Co-Creation-Formate.
- Gestaltungsspielräume schaffen, in denen Mitarbeitende Veränderungen mitgestalten können.
Fazit: Wandel bleibt – der Umgang damit ist entscheidend
Du möchtest mehr zum Thema Veränderungskompetenz erfahren?
Im digitalen Lernprogramm „Veränderungskompetenz“ unterstützt troodi Mitarbeitende dabei, eigene Reaktionen auf Veränderung zu reflektieren und Veränderungen konstruktiv zu nutzen. Inhalte sind unter anderem:
- Emotionale Veränderungsdynamiken
- Das Modell der Emotionalen Change-Kurve
- Herausforderungen einer Veränderung
- Maßnahmen und Initiativen
- Unterstützung anderer in Veränderungsprozessen