In einer sich schnell wandelnden Arbeitswelt spielen Learning & Development (L&D) Professionals eine entscheidende Rolle. Sie sind nicht nur für die Weiterentwicklung von Mitarbeitenden verantwortlich, sondern gestalten auch aktiv die Transformation ihrer Organisation mit. Um dieser Rolle gerecht zu werden, benötigen sie spezifische Future Skills, die sie zu strategischen Partnern und Change-Treibern in ihrer Organisation machen. In diesem Blogartikel stellen wir vier zentrale Future Skills für L&D-Verantwortliche vor.
Im troodi L&D Trend Report 2025 wurden mehr als 100 Learning & Development Professionals zu den aus ihrer Sicht wichtigsten Future Skills befragt. Die Auswertung zeigt: Es lassen sich vier zentrale Kompetenzen identifizieren, die L&D-Professionals zukunftsfähig machen:
- Beratungs- und Coachingkompetenz
- Kommunikationsstärke und Empathie
- Fähigkeiten im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI)
- Change- und Projektmanagement-Skills
1. Beratungs- und Coachingkompetenz
L&D sollte zukünftig nicht nur als reiner Dienstleister agieren, der auf Bestellung Lernangebote liefert. Stattdessen entwickeln sich L&D Professionals zu strategischen Partnern, die eng mit den Business Units zusammenarbeiten, Bedarfe proaktiv erkennen und gemeinsam passgenaue Lösungen entwickeln:
Kernaspekte dieser Kompetenz:
- Strategische Partnerschaft: L&D Professionals coachen Führungskräfte, um Lernkompetenzen zu fördern und eine nachhaltige Lernkultur innerhalb ihrer Teams zu etablieren.
- Vom Dienstleister zum Berater: Anstatt vorgefertigte Trainings zu liefern, hinterfragen sie Bedarfe, analysieren zugrunde liegende Herausforderungen und entwickeln ganzheitliche Lösungskonzepte.
- Proaktives Handeln: L&D-Expert*innen antizipieren Bedarfe und bieten Lösungen an, bevor Probleme sichtbar werden – und sichern so die Zukunftsfähigkeit der Organisation.
Beispiel: Eine L&D-Expertin arbeitet eng mit einer Business Unit zusammen, die hohe Fluktuation verzeichnet. Anstatt nur Standardtrainings anzubieten, analysiert sie die Ursachen und identifiziert fehlendes Feedback als zentrale Herausforderung. Sie entwickelt ein Blended-Learning-Programm und Coaching-Sessions für Führungskräfte, um die Feedback-Kultur zu verbessern, und begleitet den Lernprozess langfristig
2. Kommunikationsstärke und Empathie
Der Erfolg von L&D-Initiativen steht und fällt mit der Kommunikation. L&D Professionals müssen die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen verstehen und den Mehrwert ihrer Angebote klar vermitteln.
Kernaspekte dieser Kompetenz:
- Empathie und Bedürfnisorientierung: Ob Unternehmensführung, Führungskräfte oder Teams – L&D Professionals passen ihre Angebote an die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppen an. Das steigert nicht nur die Akzeptanz, sondern auch die Wirkung der Lösungen.
- Kommunikation mit der Zielgruppe: Kommunikationsstärke ermöglicht es, den Mehrwert von L&D-Initiativen zu vermitteln und sicherzustellen, dass sie innerhalb der Organisation anerkannt und genutzt werden.
- Stakeholder-Management: Effektive Kommunikation mit wichtigen Stakeholdern hilft dabei, das Standing von L&D zu stärken und die Bedeutung von Weiterbildungsmaßnahmen strategisch zu positionieren.
Beispiel: Ein L&D-Professional implementiert ein neues digitales Lernprogramm für Sales-Mitarbeitende. Durch gezielte Gespräche und Workshops mit Führungskräften und Mitarbeitenden aus dem Bereich versteht er die spezifischen Bedürfnisse. In einer strategisch geplanten Kommunikationskampagne kommuniziert den Mehrwert des Programms, u.a. in mehreren Info-Veranstaltungen und einem offiziellen Kick-off Termin gemeinsam mit der Bereichsleitung klar und sorgt so für eine hohe Akzeptanz und aktive Teilnahme.
3. Fähigkeiten im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI)
Der L&D Trend Report 2025 zeigt: Künstliche Intelligenz bietet L&D immense Chancen, effizientere und personalisierte Lernangebote zu entwickeln. Um diese Chancen zu nutzen, müssen L&D Professionals die Technologie verstehen, anwenden und verantwortungsvoll einsetzen.
Drei Ebenen der KI-Nutzung in L&D:
- Nutzung von KI in L&D-Prozessen: KI-gestützte Tools können für Learning Analytics, automatisierte Content-Erstellung oder personalisierte Lernangebote eingesetzt werden. Das ermöglicht Skalierbarkeit und eine höhere Wirksamkeit von Learning Solutions.
- KI-Wissensvermittlung: Neben der eigenen Anwendung müssen L&D Professionals Mitarbeitende befähigen, KI produktiv zu nutzen. Dies kann beispielsweise durch allgemeine Promt-Writing Kurse und rollenspezifische Weiterbildungsangebote umgesetzt werden
- KI-Empowerment von Mitarbeitenden: Darüber hinaus begleiten L&D Professionals den organisationalen Veränderungsprozess, der mit dem Fortschritt von KI einhergeht. Hier geht es unter anderem darum, die emotionale Aspekte des Wandels zu berücksichtigen.
Beispiel: Eine L&D Expertin nutzt KI-basierte Learning Analytics, um personalisierte Lernpfade für Mitarbeitende zu erstellen. Dabei bezieht sie den Wissensstand, die präferierten Lernmethoden und die zur Verfügung stehende Lernzeit der Zielgruppe mit ein. Bei der Erstellung der Inhalte nutzt sie KI für die Recherche von hilfreichen Tools und Modellen, bei der Texterstellung und bei der Umsetzung von Quizzes zur Erhöhung der Interaktion. Durch die Kombination ihrer eigenen Erfahrung in der Erstellung von Lerninhalten und den Fähigkeiten von KI kann sie zeiteffizient individualisierte Lernangebote für ihre Zielgruppe erstellen.
4. Change- und Projektmanagement
Die Arbeitswelt befindet sich in einem rasanten Veränderungsprozess. L&D Professionals spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung und Begleitung dieser Change-Prozesse, beispielsweise durch Re- und Upskilling Kampagnen. Die Wichtigkeit von Change- und Projektmanagement zeigt sich unter anderem in den folgenden Punkten:
Kernaspekte dieser Kompetenz:
- Begleitung des Organisationalen Wandels: L&D unterstützt den Wandel, indem gezielte Up- und Reskilling-Kampagnen entwickelt werden, um Mitarbeitende fit für neue Rollenanforderungen zu machen.
- Empowerment in Change-Prozessen: L&D unterstützt Mitarbeitende dabei, Veränderungen anzunehmen – durch Wissensvermittlung, emotionale Begleitung und den Umgang mit Widerständen.
- Transformation der Lernkultur: L&D spielt eine zentrale Rolle bei der Etablierung einer modernen Lernkultur. Dazu gehört der Aufbau von Selbstlernkompetenzen und die Schaffung von sozialen Lernräumen, in denen gemeinsames Lernen gefördert wird.
Beispiel: Bei der Einführung eines neuen KI-gestützten Kundenkommunikations-Tools begleitet der L&D Professional den gesamten Change-Prozess. Er erstellt digitale Lernformate zur Vermittlung von relevantem Wissen, organisiert Workshops zur Reflexion der Veränderung und schafft Plattformen für den Austausch von Erfahrungen und das Sammeln von Verbesserungsideen.
Fazit: L&D als strategischer Mitgestalter
Die vier Future Skills – Beratungs- und Coachingkompetenz, Kommunikationsstärke und Empathie, Fähigkeiten im Umgang mit KI und Change- und Projektmanagement – helfen L&D Professionals dabei, eine einflussreiche Rolle in ihrer Organisation einzunehmen.
L&D Expert*innen sind nicht mehr nur Lieferant*innen von Lernangeboten, sondern entwickeln sich zu strategischen Partner*innen innerhalb der Organisation. Sie verbinden technologische Expertise mit menschlicher Interaktion, strategischem Denken und der Kompetenz, Veränderungen erfolgreich zu begleiten. So tragen sie dazu bei, ihre Organisation optimal für die Zukunft aufzustellen.
Mehr Informationen zu aktuellen Trends im Bereich Learning and Development findest du im troodi Trend Report 2025 und jeden Monat neu im troodi Newsletter.