Sechs Tipps um E-Learning im Unternehmen einzuführen

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18. April 2023

Du willst E-Learning erfolgreich in deiner Organisation einführen und fragst dich, wie du dabei am besten vorgehen solltest? In diesem Blogartikel erhältst du sechs praktische Tipps aus der Praxis, die dir dabei helfen, digitales und selbstgesteuertes Lernen erfolgreich zu implementieren.

Das Up- und Reskilling von Mitarbeitenden ist eine der zentralen Herausforderungen für die Personalentwicklung. Eine Studie des Weltwirtschaftsforums zeigt auf, dass sich bis zum Jahr 2025 50% aller Jobs grundlegend verändern werden (Weltwirtschaftsforum). Umso bedeutsamer werden daher skalierbare und flexible Lernformate, die es den Mitarbeitenden erlauben selbstgesteuert und skill-basiert die Kompetenzen zu erwerben, die sie für die optimale Bewältigung ihrer Arbeitsanforderungen benötigen (troodi L&D Trend Report).

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass digitale Lernformate oftmals nicht so häufig genutzt werden wie erhofft. Dies ist besonders in Organisationen der Fall, in denen sich noch keine digitale Lernkultur entwickelt hat. Bei der Etablierung einer digitalen Lernkultur in Unternehmen gibt es mehrere wesentliche Faktoren, die berücksichtigt werden sollten.

Was kannst du als Personalentwickler*in tun, damit digitales Lernen in deiner Organisation zu einer Erfolgsgeschichte wird? Im Folgenden findest du sechs Tipps aus einem Lernprojekt, welches wir gemeinsam mit der Sparkassenakademie Baden-Württemberg durchgeführt haben. Das Projekt wurde mit dem eLearning Award 2023 in der Kategorie „Implementierung Digitales Lernen“ ausgezeichnet. Die komplette Case Study zu dem Projekt „Expedition Leadership“ kannst du dir hier herunterladen.

E-Learning im Unternehmen Sechs Tipps zur Einführung von E-Learning

1. Lerninhalte an den Bedarfen der Mitarbeitenden ausrichten

Wichtig ist eine hohe Relevanz der Lerninhalte für deine Zielgruppe. Daher solltest du in einem ersten Schritt identifizieren, welche Themen für sie besonders relevant sind. Die Ermittlung den Trainingsbedarfs kann durch eine von dir erstellte Umfrage, Interviews oder die Auswertung von vorhandenen Nutzerdaten (z.B. 360°-Feedback oder Mitarbeitendenbefragung) geschehen. In unserem Praxisbeispiel wurden die Lernbedarfe der Mitarbeitenden in den einzelnen Sparkassen durch die Personalentwicklung abgefragt und basierend auf den Rückmeldungen ein passendes Lernangebot zusammengestellt.

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2. Pull-Prinzip nutzen

Lernende sind dann besonders intrinsisch motiviert, wenn sie an der Erstellung ihrer Lernreise beteiligt waren. Dementsprechend solltest du ein Angebot-Portfolio bereitstellen, aus dem sich die Mitarbeitenden ihre individuelle Lernreise zusammenstellen können. Wichtig ist hier jedoch eine Begrenzung des Angebots. Unsere Erfahrung aus über 100 digitalen Lernprojekten zeigt uns, dass Flatrate-Angebote in der Regel nicht gut funktionieren und den Lernerfolg beeinträchtigen. Bei nahezu unendlicher Auswahl an E-Learning-Inhalte fällt es den Lernenden oft schwer, eine Entscheidung für ihre Online-Kurse zu treffen und anschließend mit Verbindlichkeit am Ball zu bleiben.

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Wir empfehlen daher, die Menge an zur Verfügung stehenden Trainings zu deckeln. Die HR Abteilung kann hier auf Grundlage der in Schritt 1 erhobenen Daten eine Auswahl treffen. In der „Expedition Leadership“ gab es insgesamt 12 verschiedene Lernreisen zur Auswahl, zu denen sich die Teilnehmenden selbstständig anmelden konnten.

3. Für den Einstieg eignen sich kuratierte Onlinekurse

Besonders für die Einführung von E-Learning oder in Organisationen, in der digitales Selbstlernen noch nicht tief in der Unternehmenskultur verankert ist, eignet sich der Einsatz von kuratierten Lernangeboten. Kuratiert bedeutet, dass verschiedene Lernangebote zu einem stimmigen Gesamtpaket geschnürt werden und die Teilnehmenden beispielsweise durch rahmende E-Mails durch ihre Lernreise geleitet werden. Im übertragenen Sinne eine geleitete Reisegruppe, anstatt alleine mit dem Rucksack loszuziehen. In unserem Projekt zur Implementierung von E-Learning in den Sparkassen bestand jede der 12 Lernreisen aus 3-4 digitalen Lernprogrammen, die mit einem gemeinsamen Kick-Off gestartet und durch rahmende und vertiefende E-Mails ergänzt wurden. Durch den gemeinsamen Start im Live Format wurden Teilnehmende an das Thema herangeführt, über die wichtigsten Schritte informiert und hatten die Gelegenheit, eigene Fragen zu klären.

4. Selbstlernen braucht Struktur

Die Vorteile von E-Learning sind vielfältig, unter anderem ermöglichen digitale Formate „learning anyplace & anytime“, sind also unabhängig von Ort und Zeit. Dies birgt aber auch die Gefahr, dass die Auseinandersetzung mit den Inhalten bei dringlichen anderen Aufgaben immer wieder nach hinten geschoben wird (anytime = another time). Daher ist es wichtig, eine feste Struktur mit an die Hand zu geben.

In unserem Praxisbeispiel war die Lernzeit für eine Lernreise auf 3 Monate beschränkt, die Bearbeitungszeit wurde also künstlich verknappt. Durch die so erzeugte Dringlichkeit wurden die Teilnehmenden motiviert, trotz konkurrierender Aufgaben aus dem „Daily Business“ Zeit in ihre persönliche Weiterbildung zu investieren.

5. Vorbilder und Multiplikatoren nutzen

Ein zentrales Element bei der Einführung von E-Learnings ist die Kommunikation. Dies umfasst die transparente Kommunikation zur Einführung an die Zielgruppe beispielsweise über Mail-Kampagnen, Info-Veranstaltungen, organisationsinterne Newsletter oder das Intranet. Darüber hinaus sollten aber auch bewusst Dritte als Botschafter für das Thema genutzt werden.

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Besonders wenn das Top-Management über positive Erfahrungen mit den Schulungen berichtet, kann dies die Neugierde und Lernbereitschaft deutlich erhöhen. In unserem Beispielprojekt hat die Sparkassenakademie daher verschiedene Veranstaltungen durchgeführt, um die Führungskräfte für die Angebote zu sensibilisieren und als Multiplikatoren für das digitale Lernangebot zu gewinnen.

6. Klare Regeln geben Sicherheit

Oftmals scheitern digitale Lernprojekte daran, dass die Zielgruppe schlichtweg nicht die Zeit findet, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Daher braucht es klare Vereinbarungen, um die Lernzeit zu schützen (Lernzeit = Arbeitszeit). In unserem Beispielprojekt haben sich beispielsweise die Führungskräfte dazu verpflichtet, ihre Mitarbeitenden in der Teilnahme zu unterstützen. Darüber hinaus haben Kalenderblocker oder Lerngruppen mit festen Regelterminen ebenfalls einen positiven Effekt auf die Verbindlichkeit.

E-Learning bietet viele Chancen – aber ein reines „zur Verfügung stellen“ der Lernplattform führt oftmals zu ernüchternden Nutzungszahlen und ist nicht effizient. Mit diesen sechs Tipps kannst du dazu beitragen, dass E-Learning in deiner Organisation wirklich genutzt wird und sich Schritt für Schritt eine digitale Lernkultur entwickeln kann.

Wenn du mehr über unseren Ansatz zur Implementierung von digitalem Lernen erfahren willst, wirf doch mal einen Blick auf unsere Case Study oder vereinbare einen Termin für einen unverbindlichen Austausch mit unseren L&D Consultants. In unserem Blogartikel „Selbstgesteuertes Lernen in Organisationen – Lernkultur fördern“ kannst du außerdem hilfreiche Tipps zur Förderung der Selbstlernkompetenz nachlesen.

Julian Wonner
Head of Business Development
Julian ist Head of Business Development bei troodi und hat mehrere Jahre als syste­mi­scher Berater und agiler Coach gear­beitet. Dabei beschäf­tigte er sich unter anderem mit den Themen selbst­or­ga­ni­sierte Teams, New Work, wert­schät­zende Feed­back(-kultur) und Empowering Leadership. Seine Erfahrung als Trainer bringt er in den troodi Lernprogrammen zu Themen wie agiles Arbeiten, produk­tive Zusam­men­ar­beit und Persön­lich­keits­ent­wick­lung ein.

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