E-Learning Anbieter Vergleich: Was bei der Auswahl wichtig ist

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28. August 2024

Du bist in der Personalentwicklung tätig und möchtest E-Learning in deiner Organisation einführen? Oder du möchtest euer bestehendes E-Learning Angebot ausbauen? Dann stehst du irgendwann vor der Frage, dich für einen oder mehrere Anbieter für digitales Lernen zu entscheiden. In diesem Blogartikel findest du die wichtigsten Kriterien, die du für die Entscheidung zwischen verschiedenen E-Learning-Plattformen für Unternehmen heranziehen kannst.

Den richtigen E-Learning Anbieter finden

LinkedIn Learning, Udemy Business, Coursera, GoodHabitz oder troodi – mittlerweile gibt es viele renommierte Anbieter für Online-Kurse. Bei der Auswahl einer E-Learning-Plattform solltest du auf verschiedene Kriterien achten, um den Mitarbeitenden in deiner Organisation die bestmöglichen Corporate Learning Lernerfahrungen bieten zu können. Dieser Blogartikel liefert dir 10 praktische Tipps, die du für deine Recherche und Entscheidung nutzen kannst.

1. Passung des E-Learning Anbieters zu deiner Zielgruppe

Überlege dir, was deine Zielgruppe kennzeichnet und welche Anforderungen daraus für ein E-Learning Angebot erwachsen. Gibt es beispielsweise Personen, die über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse verfügen, so dass Inhalte auch in anderen Sprachen verfügbar sein müssen? Oder gibt es Personen, die keinen festen PC-Arbeitsplatz haben und denen die Inhalte beispielsweise über ihr privates Smartphone zur Verfügung gestellt werden sollen? Auch das Bildungsniveau, das Alter und weitere demografische Merkmale deiner Zielgruppe solltest du in deine Entscheidung mit einfließen lassen und die Inhalte der potenziellen Anbieter auf ihre Kompatibilität mit der Zielgruppe überprüfen.

2. Inhaltliche Qualität der E-Learnings

Ein sehr zentraler Faktor für die Auswahl ist die inhaltliche Qualität des Contents. Hier kannst du beispielsweise darauf achten, durch wen die Inhalte erstellt wurden. Sind die Dozent*innen tatsächlich auch Expert*innen in dem jeweiligen Fachgebiet? Ist die dozierende Person oder der Kurs durch eine seriöse Quelle zertifiziert? Haben die Lernmaterialien eine ausreichende Tiefe und sind sie gleichzeitig so aufbereitet, dass sie für die Zielgruppe leicht verständlich sind? Erhalten die Teilnehmenden nach erfolgreichem Abschluss der Schulung ein Zertifikat? Im besten Fall kannst du den Content der Kurse stichprobenartig auf ihre Qualität und fachliche Tiefe hin überprüfen. Gegebenenfalls kannst du auch Expert*innen aus deiner Organisation um eine Bewertung der Qualität der Lerninhalte bitten.

3. Vielfalt an didaktischen Methoden

Menschen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lernpräferenzen. Manche Personen lernen besser über Videokurse, andere bevorzugen Texte oder interaktive Elemente, wie beispielsweise Quizze. 

Aufgrund der zu erwartenden Vielfalt der individuellen Lernpräferenzen in deiner Zielgruppe ist es sinnvoll, bei der Wahl eines E-Learning Anbieters auf eine möglichst breite Palette an didaktischen Mitteln zu achten. Ein Framework, das dabei hilfreich sein kann, ist zum Beispiel das ZESEPA-Modell. Darüber hinaus solltest du kritisch prüfen, ob die genutzten didaktischen Methoden und die Ansprache der Nutzer*innen passend für deine Zielgruppe sind.

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4. Benutzerfreundlichkeit der E-Learning Plattform

Ein wichtiges Kriterium neben der inhaltlichen und didaktischen Qualität ist die Benutzerfreundlichkeit der Plattform. Auch die besten Inhalte werden deine Mitarbeitenden nicht begeistern, wenn sie sich auf der Plattform nicht gut zurechtfinden oder die Navigation im E-Learning Kurs sehr umständlich ist. Auch hier ist es ratsam, dich in deine Zielgruppe hineinzuversetzen: Glaubst du, dass sich alle Personen deiner Zielgruppe auf der Plattform zurechtfinden werden? Macht das Design der Plattform Lust darauf, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen? Nur wenn du diese Fragen mit einem klaren „Ja“ beantworten kannst, solltest du die Plattform in die engere Auswahl nehmen.

5. Integration ins eigene Learning Management System (LMS)

Nutzt deine Organisation ein eigenes LMS (Learning Management System) oder eine LXP (Learning Experience Plattform)? Dann solltest du bei der Auswahl von E-Learning Anbietern darauf achten, ob und wenn ja, wie die Inhalte in eure Plattform eingebunden werden können – beispielsweise via SCORM, xAPI/CMI5 oder durch eine Single Sign-On Schnittstelle. Wenn eine Einbindung grundsätzlich möglich ist, solltest Du auf jeden Fall vor Vertragsabschluss prüfen, ob die technische Anbindung problemlos klappt und ob die Inhalte auf deiner Plattform korrekt dargestellt werden.

6. Datenschutz

Wenn Du Infrastruktur eines externen Anbieters nutzt, musst du sicherstellen, dass dieser alle erforderlichen Datenschutz-Anforderungen im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfüllt. Bei vielen digitalen Weiterbildungen werden sensible Daten (z.B. Name, E-Mailadresse, Lernfortschritt, Lernzeiten) erfasst. Hier muss sichergestellt sein, dass diese sensiblen Daten sicher vor unberechtigtem Zugriff sind. Auch solltest du darauf achten, dass der Anbieter die Daten deiner Mitarbeitenden nicht an Dritte, vor allem nicht an Unternehmen außerhalb der EU weitergibt, zum Beispiel indem er in seiner Infrastruktur Tools US-Amerikanischer Unternehmen einsetzt. Zudem muss mit dem Anbieter ein Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) geschlossen werden. Hier wird beispielsweise festgehalten, welche Daten erhoben, wie lange diese verarbeitet und wann sie gelöscht werden.

7. Kundensupport und Service

Neben den beschriebenen Kriterien hinsichtlich der Plattform und der Inhalte ist auch der Kundenservice ein wichtiges Entscheidungskriterium. Dies betrifft vor allem zwei Zielgruppen: Dich bzw. die Administrator*innen sowie die End-Nutzer*innen. Hier solltest du prüfen, inwieweit dich der E-Learning Anbieter bei der Einführung seiner Inhalte in eurer Organisation unterstützt.

Hast du beispielsweise einen festen Ansprechpartner, an den du dich wenden kannst? Ist im Angebot ein technischer Support inkludiert, der beispielsweise die Integration in euer Lernmanagementsystem sicherstellt? Wie hoch ist die Flexibilität im Umgang mit euren spezifischen Bedarfen? Darüber hinaus ist es relevant, welchen technischen Services die Endnutzer*innen erhalten, beispielsweise beim Onboarding auf die Online-Lernplattform, wenn sie technische Probleme haben oder sich nicht mehr einloggen können.

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8. Begleitmaßnahmen bei der Einführung von E-Learning

Viele Organisationen wissen aus leidvoller Erfahrung: „Unlock and pray“ funktioniert nicht. Es reicht nicht, eine Lernplattform oder neue E-Learnings freizuschalten und darauf zu hoffen, dass die Mitarbeitenden dann selbstständig damit lernen werden. Die Einführung einer neuen Lernplattform oder neuer E-Learning Angebote bedarf einer umfassenden Kommunikationsstrategie und der Bereitstellung von Social Learning Angeboten. Hier lohnt es sich zu recherchieren: Versteht sich der externe Anbieter als reiner Lieferant der digitalen Lerninhalte, oder unterstützt er dich beim Roll-out in eurer Organisation, zum Beispiel bei der Entwicklung einer passenden Kommunikationsstrategie?

9. Learning Analytics

Digitales Lernen bietet einen großen Vorteil gegenüber traditionellen Personalentwicklungsmaßnahmen. Es lässt sich viel leichter analysieren, welche Personen in deiner Organisation sich wie häufig und wie lange mit welchen Inhalten auseinandersetzen. Wenn du dich für die Nutzung einer externen Lernplattform entscheidest, sind die Learning Analytics, die dir diese Plattform bietet, ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium.

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Bekommst du automatische Reports über das Lernverhalten ausgestellt? Kannst du die KPI und Reports an deine Bedürfnisse anpassen? Erhältst du mit den Reports eventuell auch direkt konkrete Handlungsempfehlungen, wie du Nutzer*innen-Engagement oder Abschlussquoten positiv beeinflussen kannst? Auch hier ist es sinnvoll, die Features der verschiedenen Anbieter miteinander zu vergleichen.

10. E-Learning Kosten und Vergleich der Pricing-Modelle

Last but not least: Der Vergleich der entstehenden Kosten. Es lassen sich grundsätzlich zwei verschiedene Pricing-Modelle unterscheiden: Flatrate- und pay-per-use-Modelle. Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand: Bei Flatrate-Modellen zahlst du einmalig (oder für einen definierten Zeitraum, beispielsweise 1 Jahr) einen festen Betrag, und kannst die Plattform oder das spezifische E-Learning so häufig in deiner Organisation einsetzen, wie du möchtest. Dieses Modell bietet sich vor allem dann an, wenn du eine große Zielgruppe erreichen willst oder du sehr sicher bist, dass die Inhalte von deinen Mitarbeitenden genutzt werden, beispielsweise wenn es sich um Pflichttrainings handelt. Bei pay-per-use-Modellen zahlst du nur bei Nutzung der Lernangebote, entweder über Lizenzen, die du vorab erwirbst, oder durch Rechnungsstellung nach Nutzung. Dieses Modell ist vor allem dann sinnvoll, wenn du mit einer kleineren Zielgruppe arbeitest, oder du unsicher bist, ob die Lernangebote häufig von deinen Mitarbeitenden genutzt werden. Bei der Entscheidung für einen Anbieter ist es sinnvoll, mit verschiedenen Szenarien zu arbeiten und für jedes Szenario (beispielsweise geringe Nutzung, mittlere Nutzung, starke Nutzung) die prognostizierten Kosten bei verschiedenen Anbietern miteinander zu vergleichen.

Zusammenfassung

Bei der Identifikation vom besten E-Learning Anbieter sind verschiedene Aspekte zu beachten, von der Qualität der Inhalte, über die Funktionalität der Plattform bis hin zu den zu erwartenden Kosten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, neue Lernangebote erst einmal mit einer kleineren Zielgruppe zu pilotieren, bevor du sie in der gesamten Organisation ausrollst. So basiert deine Entscheidung nicht nur auf deinen persönlichen Eindrücken, sondern auch auf dem konkreten Feedback der Nutzer*innen in deiner Organisation. Nachdem du dich für ein Angebot entschieden hast, ist es wichtig, die neuen E-Learning Angebote erfolgreich in deiner Organisation zu implementieren. Hilfreiche Tipps dazu findest du in unserem Whitepaper „Hacking Digital Learning“ und in unserer kostenfreien Weiterbildung für Personalentwickler*innen. Wenn du Lust hast, die troodi Plattform unverbindlich auszuprobieren, kannst du dir hier einen kostenlosen Probeaccount erstellen.

Julian Wonner
Head of Business Development
Julian ist Head of Business Development bei troodi und hat mehrere Jahre als syste­mi­scher Berater und agiler Coach gear­beitet. Dabei beschäf­tigte er sich unter anderem mit den Themen selbst­or­ga­ni­sierte Teams, New Work, wert­schät­zende Feed­back(-kultur) und Empowering Leadership. Seine Erfahrung als Trainer bringt er in den troodi Lernprogrammen zu Themen wie agiles Arbeiten, produk­tive Zusam­men­ar­beit und Persön­lich­keits­ent­wick­lung ein.

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